Claudia + Clochette - ChakDe, India!
 

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Copyright: Claudia Stapp



                             Vorwärts, Indien!

Im Zeitalter der Globalisierung kann ein positives Nationalbewusstsein etwas durchaus Erfrischendes sein. Die Fussball-Weltmeisterschaft 2006 versetzte Deutschland in einen nationalen Freudentaumel und Sönke Wortmanns Deutschland. Ein Sommermärchen ließ die Herzen vieler Deutscher noch einmal in nostalgischer Gemeinsamkeit höher schlagen.

Nun hat auch das Hindi-Kino einen Film auf die nationalen und internationalen Leinwände gebracht, der, zumindest auf sportlichem Gebiet, die Nation über Einzelinteressen setzt. Bei der Weltpremiere im August in London erfreuten sich ca. 2000 Zuschauer an dem begeisterten und begeisternden Film Chak De India! (Vorwärts Indien!), dem Mantra von 16 jungen Hockeyspielerinnen und ihrem Trainer, die den fast aussichtslosen Kampf aufnehmen, bei den Feldhockey-Weltmeisterschaften der Damen in Australien ein gewinnbringendes Wörtchen mitzureden. Eingebettet in das India Now Festival wurde der Film als Beitrag der jährlichen Summer Screen Reihe im weiten und stilvollen Innenhof des Somerset House gezeigt, ein absolutes Novum für einen Film 'made in Mumbai'. Anlässlich der Filmtage in Hamburg und der Frankfurter Buchmesse kommt der Film nun auch nach Deutschland, nach Karan Johars Kabhi Alvida Naa Kehna im vorigen Jahr die zweite Grossproduktion aus Mumbai, die bei diesen beiden kulturellen Veranstaltungen Deutschlandpremiere hat.

Bereits im Vorfeld waren vom Regisseur Shimit Amin und dem Hauptdarsteller ShahRukh Khan eindeutige Hinweise darauf gegeben worden, dass dieser Film nicht mit dem bekannten – auch Bollywood genannten – Hindi Mainstream Kino zu vergleichen sei, sowohl was den Inhalt als auch was die Umsetzung anbelange. Er habe keine Tänze, keine Romantik, kein Masala, sondern eine Geschichte ohne Schnörkel: eine Geschichte über einen Trainer, 16 junge Frauen und einen nationalen Traum.

In der Tat, Chak De India! ist anders: Es ist ein Film unter anderem über Toleranz, kämpferischen Einsatz, Selbstbewusstsein aber auch über Selbstzurücknahme, Ausdauer und den Willen zu siegen; nicht nur für sich selbst, sondern in erster Linie für ein gemeinsames Ziel. Er ist eine hervorragende Teamarbeit über das Thema, was man als Team und nur als Team erreichen kann.

Jaideep Sahani, der Drehbuchautor von Chak De India!, ließ sich von tatsächlichen Ereignissen inspirieren. Der Film beginnt mit den letzten Minuten des Finalspiels Indien Pakistan um den Sieg bei den Asiatischen Meisterschaften. Diese Minuten werden für Kabir Khan, den Kapitän der indischen Feldhockey-Nationalmannschaft zum Grund seines Sturzes von einem umjubelten Nationalspieler zu einem Vaterlandsverräter. Er wird zu einem Ausgestoßenen, auch in seinem Dorf, und verlässt seine Heimat. Sieben Jahre später taucht er wieder auf, äußerlich und innerlich verändert: Ein Freund präsentiert den ehemaligen Starspieler dem indischen Feldhockeyverband als bestmöglichen Trainer für die Frauenmannschaft, die für die Weltmeisterschaften in Australien gebildet werden soll. Mit eindeutigem Desinteresse an der ihrer Ansicht nach nur nominellen Teilnahme einer Frauenmannschaft an internationalen Wettkämpfen – Frauen gehören in den Haushalt, nicht auf den Sportplatz – wird Kabir die Aufgabe übertragen, 16 junge Frauen aus den verschiedensten Regionen Indiens zu einer Mannschaft zu formen. Erfolgreiche Sportlerinnen in ihrem jeweiligen Landesteil, aber, bis auf eine Spielerin, unerfahren auf internationalem Parkett, sind die Mädchen keinesfalls gewillt, persönliche Interessen und Wünsche hinten an zu stellen. Außerdem erschweren die gesprochenen Regionalsprachen und unterschiedliche soziale Herkunft und Erziehung die Kommunikation erheblich. Zusätzlich wird auch von einigen Kabirs Autorität angezweifelt. Auf welche Art und Weise der Trainer es dennoch schafft, aus der bunt zusammen gewürfelten Sportlerinnengruppe ein funktionierendes Team zu machen, gehört mit zu den interessantesten (und lustigsten) Erziehungsprogrammen, die ich bisher gesehen habe. Dass dabei die patriotische Note ein wichtiger Faktor spielt, stört weniger, denn eigentlich könnte der Film bezüglich dieses Themas auch nur Chak De! heißen, mit freier Wahl für das entsprechende Land.

Der stärker nationalbewusste zweite Teil des Films, oft von schmissiger Musik unterlegt, behandelt den langsamen Siegeszug der Mannschaft, bei dem der Teamgeist immer mehr an Wert gewinnt.

Chak De India! ist teilweise ein ungewohnter Sportfilm, besonders in der ersten Hälfte. Die Geschichte ist gut durchdacht, mit intelligent gezeichneten Charakteren, und humorvoll und spannend in Szene gesetzt. Der Rhythmus des Films ist den Situationen angemessen und die Kameraführung ist sehr gut bis hervorragend. Dies alles, eine mitreißende Musik und die bemerkenswerten schauspielerischen Leistungen – die Hockeyspielerinnen sind zum größten Teil im realen Leben zwar Sportlerinnen, aber keine Schauspielerinnen und der indische Superstar Shah Rukh Khan zeigt wieder einmal seine Wandlungsfähigkeit – machen den Film zu einem kleinen, feinen Juwel des Hindi Kinos. Eine der besten Szenen gehört Kabir Khan, der, in dem Versuch, sein ganzes Wesen und Können in den Dienst der Sache zu stellen, ungeachtet, was für ihn auf dem Spiel steht, erst zum Schluss den eigenen Emotionen nachgibt.

Die Premieren-Zuschauer gingen begeistert mit, die in den folgenden Tagen veröffentlichten Kritiken waren fast einhellig voll des Lobes, an den Kinokassen verstärkte sich der Andrang durch die positive Mundpropaganda und indische Augen lässt der Film in herzerwärmendem Stolz aufleuchten. Chak De India! mag nur ein Film sein (sehr passend zum indischen Unabhängigkeitstag in die Kinos gekommen), aber der Traum, der hier eine Erfüllung findet, hat sehr reale Wurzeln. Dass es ausgerechnet Frauen sind, die in diesem Fall dem indischen Nationalgefühl zu einem Hoch verhelfen, ist das besondere Plus dieses Films.

Am 12. und 14. Oktober ist der Film im Forumskino der Frankfurter Buchmesse zu sehen, auf der am 10. Oktober auch die Autorin Anupama Chopra ihren Bestseller King of Bollywood. Shah Rukh Khan and the Seductive World of Indian Cinema vorstellt.

 

 


Manchmal bedeutet gewinnen alles

Wie fühlt sich jemand, dem man öffentlich unterstellt, mit dem Feind zu paktieren, der durch eine Geste der Freundschaft Ruhm, Ehre und Heimat verliert? Was wird er tun, wenn er sieben Jahre später die Chance bekommt, seine Ehre wieder herzustellen?

Eine Antwort darauf gibt der indische Film Chak De India! (Vorwärts, Indien!), der nach seiner Weltpremiere im Somerset House in London nun auch in deutsche Kinos kommt. Er ist, nach Karan Johars Kabhi Alvida Naa Kehna im vorigen Jahr, die zweite Grossproduktion aus Mumbai, die beim Filmfest in Hamburg Deutschlandpremiere hatte und auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt wurde; ein Zeichen dafür, dass das indische Mainstream Kino offensichtlich mehr ist als das im Westen oftmals ironisch und von oben herab betrachtete ‚Bollywood’.

Inspiriert von tatsächlichen Ereignissen beginnt der Film mit den letzten Minuten des Feldhockey-Finalspiels Indien-Pakistan um den Sieg bei den Asiatischen Meisterschaften. Diese Minuten werden für Kabir Khan, Kapitän der indischen Nationalmannschaft und Moslem, zum Grund seines Sturzes von einem umjubelten Nationalspieler zu einem Vaterlandsverräter. Er wird zu einem Ausgestoßenen, auch in seinem Dorf, und verlässt seine Heimat. Sieben Jahre später taucht er wieder auf, äußerlich und innerlich verändert: Von einem Freund wird er dem indischen Feldhockeyverband als bestmöglicher Trainer für die Frauenmannschaft, die für die Weltmeisterschaften in Australien gebildet werden soll, vorgeschlagen. Mit eindeutigem Desinteresse an der im Grunde nur als nominell angesehenen Teilnahme einer Frauenmannschaft an internationalen Wettkämpfen – Frauen gehören in den Haushalt, nicht auf den Sportplatz – wird Kabir eine Aufgabe übertragen, die von ihm wesentlich mehr als nur sportliches Können verlangt.

Im Trainingscamp trifft er auf 16 junge Frauen aus verschiedenen indischen Landesteilen, teilweise nur ihre eigene Regionalsprache sprechend und mit sehr unterschiedlichem sozialen Hintergrund und Bildungsstand. Erfolgreiche Sportlerinnen in ihrem jeweiligen Landesteil, aber, bis auf eine Spielerin, unerfahren auf internationalem Parkett, sind die Mädchen keinesfalls gewillt, persönliche Interessen und Wünsche hinten an zu stellen. Und ein ehemaliger Landesverräter als Trainer hat in den Augen einiger keine ernstzunehmende Autorität.

Ein Film über Sport ist für uns, die wir vom westlichen Kino damit überschwemmt werden, nichts Neues. Das kennen wir doch schon alles! Oder doch nicht? Chak De India!, der zweite Film des renommierten Regisseurs Shimit Amin, ist in der Tat ein etwas anderer Sportfilm. Shah Rukh Khan, Hauptdarsteller und Superstar mit einer weltweiten Fangemeinde, die rein zahlenmäßig die größten Hollywoodstars in den Schatten drängt, sieht in Chak De India! unter anderem einen Film über Toleranz, kämpferischen Einsatz, Selbstbewusstsein aber auch über Selbstzurücknahme, Ausdauer und den Willen zu siegen; nicht nur für sich selbst, sondern in erster Linie für ein gemeinsames Ziel. Außerdem ist seiner Ansicht nach der Sportgeist, der hier verdeutlicht werde, in einer Zeit ausgeprägten Individualismus' eine Möglichkeit, sowohl innere als auch äußere Grenzen zu überwinden.

Chak De India! ist eine hervorragende Teamarbeit über das Thema, was man als Team und nur als Team erreichen kann. Und der Film zeigt, dass im Zeitalter der Globalisierung ein positives Nationalbewusstsein etwas durchaus Erfrischendes sein kann. Das durften wir ja hautnah erleben, als die Fussball-Weltmeisterschaft 2006 Deutschland in einen nationalen Freudentaumel versetzte und Sönke Wortmanns Deutschland. Ein Sommermärchen die Herzen vieler Deutscher noch einmal in nostalgischer Gemeinsamkeit höher schlagen ließ. Dass es in diesem Fall ausgerechnet Frauen sind, die dem indischen Nationalgefühl zu einem Hoch verhelfen, ist das besondere Plus des Films.

Zu Recht machte ein begeistertes Publikum das kleine Juwel des indischen Kinos ‚made in Mumbai’ zu einem internationalen Erfolg und mit seiner gut durchdachten, humorvoll und spannend in Szene gesetzten Geschichte, den intelligent gezeichneten Charakteren, der ausgezeichneten Kameraarbeit und mitreißenden Musik fand der Film auch durchweg Anklang bei den Kritikern.


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yet don't tell

anybody!

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Découvre-toi...

mais ne le raconte

à personne!

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